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Es war einmal… der Moskauer Platz

Széll Kálmán TérBudapest verändert sich dynamisch und schnell… und manchmal ändern sich dabei auch die Namen der Straßen und Plätze. Vor allem nach der Wende 1989 wurden die Begriffe Stalin und Lenin von Plätzen und Boulevards, wie deren Statuen, entfernt. Doch der Moskauer Platz im Zentrum von Buda behielt vorerst seinen Namen. Und der Name war auch Programm, denn bis vor zwei Jahren herrschte an diesem geschäftigen Verkehrskontenpunkt Budas noch ein richtiges „Ost-Feeling“. Alles war heruntergekommen, es war schmutzig und laut, es gab kein Grün, und der Platz wurde von billigen Buden, Trinkhallen und deren Publikum beherrscht. In der Mitte befand sich die U-Bahn Station Moskauer Platz, die, wie die gesamt U-Bahn Linie M2, von den Russen erbaut wurde. Somit glich sie Stationen in Moskau oder Kiew… und ja, man fühlte sich dadurch fast wie in Moskau.

In Folge änderte sich (fast) alles. Dem Platz wurde 2011 sein ursprünglicher Name zurückgegeben: Széll Kálmán Tér. 2014 wurde mit umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten begonnen. Kein Stein blieb auf dem anderen… bis auf die Eingangshalle der U-Bahn Station. Sie erstrahlt originalgetreu in neuem Glanz, deshalb erinnert sie uns noch an den alten Moskauer Platz mit ihrer Retro-Architektur aus den 70er Jahren. Ergänzt wurde sie mit einem historischen Stadtplan von Buda & Pest, der auf riesengroßen Steinplatten gemeißelt wurde. Nun zählt der Platz zu einem der modernsten und durchgestyltesten Plätze von Budapest. Es gibt viel Grün, eine moderne Digitaluhr, Sitzbänke im Lounge-Stil, spezielle Pflastersteine, farbenfrohe LED-Beleuchtungssysteme, Brunnen und Wasserfontänen. Besonders bei Dunkelheit und seiner bunten Beleuchtung wähnt man sich eher in Chicago, als in Moskau oder Budapest. Ein neuer Radweg quert den Platz abseits vom Straßenverkehr und ermöglicht ein sicheres Passieren des Platzes. Eine Lokalszene beginnt sich zu etablieren. Zing-Burger und die Absolut-Wodka-Bar sind erste Anzeichen, dass hier vielleicht einmal ein neues Ausgeh-Viertel entstehen wird.

Noch ein Geheimtipp: Am Nachbarplatz, dem Széna-Tér befindet sich im Winter ein Eislaufplatz (Budai Műjégpálya), der von einer Mauer umgrenzt wird. Ein Teil dieser Mauer war einst einmal die alte mittelalterliche Stadtmauer von Buda. Es ist der einzige erhaltene Teil dieser historischen Stadtmauer. Also Eislaufen in historischer Umgebung ist hier ebenso möglich.

 

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